Die Auswirkungen von Hitze

 Im Zusammenhang mit den heißen Sommern der letzten Jahre argumentieren immer mehr Forscher, dass die Auswirkungen von Hitze auf die Funktion des menschlichen Körpers ernsthaftere Aufmerksamkeit verdienen. Das heißt, es geht überhaupt nicht darum, was passiert, wenn die Sonne ein wenig auf den Kopf scheint.


Zwei Faktoren haben einen entscheidenden Einfluss auf das Wärmemanagement des Körpers: Zum einen die Temperatur der äußeren Umgebung und zum anderen die Körpertemperaturverhältnisse im Körper selbst. So können die im Körper ablaufenden Prozesse aus zwei Richtungen betrachtet werden: zum einen im Zusammenhang mit der Umgebungstemperatur und zum anderen in Bezug auf die Temperatur des Körpers selbst.


Hitzeschäden resultieren aus dem Ungleichgewicht zwischen erhöhten äußeren Temperaturbedingungen und der Wärmeableitung des Körpers. Voraussetzung für die Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur ist ein Gleichgewicht zwischen Wärmeabgabe und Wärmeproduktion. Der Körper kann sich vor Überhitzung schützen, indem er Wärme abgibt, die durch Schwitzen, Wärmeleitung und Strahlung bereitgestellt wird. Das thermoregulatorische Zentrum befindet sich im Hypothalamus, und wenn die Körpertemperatur steigt, steigt auch die Temperatur des durchfließenden Blutes, was zu einer Gefäßerweiterung der Hautgefäße führt. Dabei kommt es teils zu Strahlungswärmeableitung und, teils zum Schwitzen, wodurch die Körpertemperatur gesenkt und die Körpertemperatur konstant gehalten wird, ansonsten können Hitzeschäden auftreten.


Die Arten von Hitzeschäden sind Hitzekollaps, Hitzekrämpfe, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag. Ein Hitzekollaps tritt auf, wenn das Flüssigkeitsvolumen des Körpers abnimmt, die Blutversorgung des Gehirns abnimmt und ein orthostatischer Kollaps auftritt. Hitzeerschöpfung ist die häufigste Art von Hitzeschaden, der sich meist bei anhaltender Hitze entwickelt – Hitzestress führt zu einer Störung des Salzwasserhaushaltes. Hitzekrämpfe werden allgemein als Muskelkrämpfe aufgrund einer Hyponatriämie aufgrund von Schwitzen bezeichnet. Die schwerste Form der Hitzeschädigung ist der lebensbedrohliche Hitzschlag: Folge einer Funktionsstörung des zerebralen thermoregulatorischen Zentrums. Im Falle eines Hitzschlags verschlechtert sich die Fähigkeit des Körpers, Wärme abzugeben, sodass die Wärmeabgabe gestört wird, was zu einem Anstieg der Körpertemperatur in einen abnormalen Bereich führt.


Es lassen sich zwei Formen unterscheiden: klassischer Hitzschlag (Störung der Wärmewirkung und unzureichende Thermoregulation) und Hitzschlag bei hohen Umgebungstemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Körpertemperatur beeinflusst auch das Tempo von Stoffwechselprozessen. Überhitzung kann Enzyme oder deren Substrate denaturieren und inaktiv machen. Solange der Körper in der Lage ist, mit ausreichenden Kühlmechanismen auf eine Erhöhung der Außentemperatur zu reagieren, steigt die Körpertemperatur nicht an und der Stoffwechsel bleibt unverändert. Ein deutlicher Anstieg der Außentemperatur - die Hitzewelle - wirkt sich negativ auf die Wirksamkeit der wärme reduzierenden Mechanismen des Körpers - Schwitzen und Vasodilatation - aus. Andere Faktoren wie feuchte Atmosphäre, unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, Alkoholkonsum und intensive körperliche Betätigung verschlimmern die Situation zusätzlich. Hyperthermie ist, wenn die Thermoregulation gestört ist, der Körper mehr Wärme produziert oder absorbiert, als er abführen kann, wodurch die Körpertemperatur steigt. Die normale Körpertemperatur eines Menschen schwankt zwischen 36,1 und 37 ° C - ein gesunder Mensch ist homoiotherm, die Körpertemperatur ist im Morgengrauen am niedrigsten und am Nachmittag am höchsten, die tägliche Schwankung überschreitet jedoch 1 ° C nicht. Hyperthermie tritt am häufigsten bei einem Hitzschlag auf, zu dessen ätiologischen Faktoren die Einnahme bestimmter Medikamente, insbesondere bestimmter psychiatrischer Präparate, gehört. Hitzschlag ist eine ernste und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, von der gesprochen wird, wenn die Kerntemperatur des Körpers über 40,6 ° C ansteigt.


Der Einfluss von Hitze, Hitzetagen auf den menschlichen Körper und insbesondere auf die physiologischen Prozesse von Patienten, die Medikamente erhalten, sollte in der klinischen Praxis berücksichtigt werden, da es zu einer Veränderung der Verteilung der Flüssigkeitsräume (Konzentration) und ggf. parallel, im Elektrolytgleichgewicht. Darüber hinaus können sich Stoffwechselprozesse ändern, wodurch zuvor stabile Wirkstoff spiegel verschoben werden. Nebenwirkungen, die zuvor als mild eingestuft wurden (z. B. Schwitzen), können an Bedeutung gewinnen und ihre Folgen sollten berücksichtigt werden. Potenzielle Nebenwirkungen wie das oben erwähnte Serotonin-Syndrom erzeugen unter durchschnittlichen Temperaturbedingungen keine potenziell lebensbedrohlichen Folgen, können aber auch unter hohen Temperaturbedingungen schwere, lebensbedrohliche Variationen verursachen. Drittens, wenn die Thermoregulation selbst dadurch gestört ist, dass die Kühlprozesse durch äußere oder innere Ursachen geschädigt sind, muss mit Hyperthermie gerechnet werden, die nicht nur an sich lebensbedrohlich, sondern auch ein differenzialdiagnostisches Problem sein kann.  Klimawandel, verstärkte Erwärmung in der Zukunft erfordern eine zunehmende Betonung des oben genannten Themas, dessen Bedeutung in der Klinik nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, beispielsweise auch im Hinblick auf mögliche Arzneimittelnebenwirkungen, die Patienten bedrohen.







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