Unsere Essensfeinde II : Milch & ihre Inhaltsstoffe

 Wir machen unzählige leichtfertige Aussagen, dass wir gegen bestimmte Lebensmittel oder deren Inhaltsstoffe allergisch sind, während sich in vielen Fällen nur unser Geschmack nicht mit ihnen identifizieren kann. Die erste und wichtigste Aufgabe besteht darin, zu klären, dass die Laktoseempfindlichkeit nicht mit einer Milchallergie identisch ist, da sie sich auch in ihren Ursachen, Symptomen und Therapien unterscheiden.

Bei einem Enzymmangel gelangt Laktose unverdaut durch den Dünndarm in den Dickdarm, wo Bakterien zu zersetzen beginnen, was zu Blähungen, Bauchkrämpfen und Durchfall führt.

Ein Ausatmungstest zum Nachweis einer Laktoseintoleranz basiert auf der Bildung von Gas, das während der bakteriellen Zersetzung freigesetzt wird. Laut Literatur betrifft die Krankheit 14 bis 40 Prozent der europäischen Bevölkerung und tritt häufiger bei bestimmten ethnischen Gruppen (wie den Skandinaviern) auf. In Ungarn z.B. ist eine angeborene, d. h. primäre Laktoseintoleranz sehr selten, aber leider sekundär. In diesem Fall entwickelt sich die Krankheit mit dem Alter. Wichtig ist, dass die Milchzuckerempfindlichkeit nicht mit der von Milch, d. H. Milcheiweißallergie, identisch ist.

Eine Milchallergie, die durch den Verzehr selbst minimaler Mengen tierischer Milchproteine ​​(hauptsächlich Kasein, α-Lactalbumin, β-Lactoglobulin) verursacht wird, sollte separat erörtert werden. Diese Proteine ​​bewirken, dass sich das körpereigene Immunsystem verteidigt und Antikörper produziert, die sich in schweren allergischen Symptomen manifestieren können. Eine Milchallergie entwickelt sich normalerweise im Säuglingsalter 2-4 Wochen nach der Fütterung von Kuhmilch. Bei gestillten Säuglingen können jedoch Beschwerden auftreten, da allergene Proteinkomponenten in die Muttermilch übergehen können. In diesem Fall sollte die stillende Mutter auf Milch und Milchprodukte verzichten. Bei Säuglingen machen  winzige Blutflecken im Stuhl und eine verminderte Gewichtszunahme normalerweise auf die Krankheit aufmerksam, während bei älteren Kindern neben Magen-Darm-Beschwerden auch Atemwegs- und Hautsymptome (Asthma, Ekzeme) auftreten können.


Da Milch und Milchprodukte in Deutschland als Grundnahrungsmittel gelten, kann zu Recht die Frage gestellt werden, ob sie in unserer Ernährung weggelassen oder ersetzt werden können. Glücklicherweise bietet die Lebensmittelindustrie bereits eine Fülle hochwertiger Milchersatzprodukte für Kinder und Erwachsene an, von denen einige auch zu Hause problemlos zubereitet werden können.

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