Ich verlasse dich - Der emotionale Schock der plötzlichen Trennung

Eine kurze SMS. Auf den Punkt gebracht. Distanziert. Leichtfertig.  Es kann online oder ganz altmodisch per SMS geschehen: Es ist vorbei! Ich verlasse dich!

Was geht in uns vor, wenn wir so eine Nachricht lesen? Wie reagiert unser Körper und unsere Zellen darauf? Wie verhält sich unsere Seele, in diesem Fall? Diese Fragen werden von der Person, die die Liebesbeziehung oder die Freundschaft beendet, übersehen. Es wäre jedoch von Interesse, diese Fragen und Folgen der Handlung  zu beachten, da dieses Trauma schwere gesundheitliche Folgen haben kann.



Wenn wir glauben, nach unseren ersten Beziehung das Gefühl der Verlassenheit zu erleben, haben wir dies schon viel früher in unserem Leben erlebt. Die ganze Verlassenheitsgeschichte kann schon im Kindergarten beginnen, konnten wir dieser entgehen, dann begann sie spätestens in der Schule. Wenn wir in das Ungewohnte, das Fremde, das Neue oder von der Familie verlassen werden, kann ein emotionaler Schock entstehen, welcher von unserem Unterbewusstsein gespeichert wird und immer wieder aufgerufen wird, wenn er gebraucht wird. Immer wieder. Und wieder. Zusammen mit körperlichen physischen Reaktionen.


Es kommt zu einem Herz-Hirn-Konflikt und in vielen Fällen leider zu fehlerhaften Vergleichen und einem negativen Selbstbild. Wir neigen dazu, zu denken das wir nicht liebenswert und gut genug sind. Dadurch gelangen wir in die stärkste negative Spirale der Liebe und Selbstliebe.
Doch wofür ist Verlust gut?
Für vieles.  Die Selbstprüfung, Interpretation und eine neue Umgestaltung bzw. Planung die unser ganzes Leben betrifft. Ein Verlust ist ein neuer Anfang. Es ist nicht die Tragödie, die uns widerfährt, die von alleine zu etwas besserem führt. Sondern es ist die Erkenntnis, dass wir in der Lage sind, mit der Situation umzugehen, weiterzugehen und eine Lebensqualität für uns selbst zu schaffen, auf die nicht nur wir, sondern auch andere sehr Stolz sein werden. Verlust, an für sich ist kein Geschenk. Die persönliche Entwicklung aber die es mit sich bringt, schon. Denken wir einmal darüber nach, jede für uns gute und wichtige Sache, geht irgendwo ein Verlust voraus.


In Italien wurde eine Umfrage durchgeführt, in der tausende von Menschen gefragt wurden, ob sie schon einmal krank vor Liebeskummer waren. Ein Drittel der Männer und nur ein Fünftel der Frauen haben diese Frage mit Ja beantwortet. Das Ergebnis zeigt auch, das Frauen sich  damit nicht  schwertun, darüber zu sprechen. Das kann in einer Krisensituation ziemlich hilfreich sein. Eine Trennung ist wie eine Krise, genauso wie jede grundsätzliche negative Veränderung, denn all das was uns als sicher und stabil schien, gibt uns nicht mehr den sicheren Halt, den wir brauchen. Das sind Situationen, in denen wir normalerweise sagen " Der Boden ist mir unter den Füßen weggerutscht", "Die Welt hat sich verändert", " Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels" usw.



Eine Krise kann eine Scheidung, Trennung, ein Verlust oder der Tod einer Person sein. Auf jeden Verlust, der uns betrifft, können wir unterschiedlich reagieren - Verlust des Arbeitsplatzes, erzwungener Umzug. Die Ereignisse sind unterschiedlich, haben jedoch eins Gemeinsam: das Gefühl der Sicherheit. Die alten Rahmen bröckeln, die Neuen sind schwach oder gar nicht sichtbar. In jeder dieser Situationen beginnt auf natürlicher Art und Weise, die emotionale Achterbahnfahrt. Alle Phasen werden von einem alten Algorithmus in derselben Reihenfolge, entlang der Hauptmerkmale, unabhängig vom Verlust, durchlebt.

Diese Phasen sind zwar schwierig, aber wichtig, denn die durch die Krise verursachten Spannungen, nach einer Lösung rufen. Und genau das ist der Weg, den du, in diesen Situationen gehst...


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